KI hat das Potenzial, positive Veränderungen unaufhaltsam voranzutreiben. Die meisten von uns fragen sich inzwischen nicht mehr, ob wir KI in unseren Unternehmen nutzen sollten oder werden, sondern nur noch, wie.
Vor Kurzem hat Juniper 40 CTOs, CIOs, KI-Experten und Vordenker aus aller Welt für zwei Tage intensiver Diskussionen zu diesem Thema nach Las Vegas eingeladen. Dieses von Meinungs- und Wissensaustausch und packenden Diskussionen geprägte Gipfeltreffen hat all meine Erwartungen übertroffen. Ich war schon immer ein KI-Optimist, doch nach dieser Veranstaltung betrachte ich die Technologie positiver als je zuvor.
Das Hauptziel des Gipfeltreffens war, möglichst genau zu definieren, wie Unternehmen die derzeit von KI gebotenen Chancen am besten nutzen können. Das Ergebnis können Sie im Detail in diesem E-Book lesen, aber hier ist das Wichtigste in Kurzform: Unternehmen, die die folgenden vier Voraussetzungen erfüllen, sind bestens positioniert, um KI erfolgreich zu nutzen:
1. Klare Definition der Ziele und Absichten
Was soll KI für Sie tun? Was wollen Sie erreichen? Wie werden Sie den Erfolg messen?
Als ersten Schritt bei jeder Bereitstellung sollten Sie festlegen, was Ihre Ziele sind und wie KI Ihnen helfen soll, diese zu erreichen. Zu den bei dem Gipfeltreffen präsentierten Fallbeispielen zählten:
- Transkription und Analyse von Interaktionen im Kundendienst, um die Kundenzufriedenheit und die Effizienz der Abläufe zu verbessern
- Formulierung konkreter Aktionspunkte aufgrund von Mitarbeitervorschlägen zur Steigerung der Produktivität und zur Förderung des Wohlbefindens der Mitarbeitenden
- Optimierung einer unternehmensweiten Suchfunktion zur schnelleren Bereitstellung präziserer Auskünfte
- Übersetzung, Automatisierung und Ausführung der Qualitätskontrolle für Code, um den Softwareentwicklungsprozess zu straffen
- Erkennung von Netzwerkvorfällen und internetbasierten Betrugsversuchen zur Stärkung der Cybersicherheitsmaßnahmen
Bei dem Gipfeltreffen wurde eine Umfrage zitiert, laut der 82 % der Unternehmen erheblich unter Druck stehen, KI zu nutzen, aber nur 36 % der Befragten der Meinung waren, darauf vorbereitet zu sein.
Die Teilnehmer des Gipfeltreffens waren sich darüber einig, dass es nicht immer einfach ist, den Erfolg von KI-Initiativen zu messen. Quantitative Kennzahlen können nur dort sinnvoll definiert und verfolgt werden, wo KI-Tools bereits in weite Bereiche einer Infrastruktur eingebettet sind und konsistent in wiederholbaren Prozessen genutzt werden. Qualitative Bewertungen können sehr unterschiedlich interpretiert werden und sind daher oft sehr subjektiv. Die Hälfte der untersuchten Unternehmen maßen die Ergebnisse ihrer KI-Initiativen gar nicht, 18 % nutzten qualitative Bewertungen und 32 % das subjektive Feedback von Benutzern, die die Auswirkungen der KI auf die Produktivität einschätzen sollten. Es ist jedoch zu erwarten, dass die steigende Nutzung von KI auch zur Entwicklung von stärker standardisierten und quantitativen Methoden für die Erfolgsmessung führen wird. Unternehmen sollten diese dann nutzen, um den ROI und die Auswirkungen ihrer KI-Initiativen auf ihr Unternehmen klarer zu formulieren.
2. Aufbau einer effektiven KI-Governance
Wie wird Ihr Unternehmen bereichsübergreifend arbeiten und ein Gleichgewicht zwischen Tempo und Risiko finden, um KI erfolgreich zu implementieren und zu nutzen?
Wenn Sie die KI-Initiativen, die Ihnen am wichtigsten sind, mit zu viel Druck vorantreiben, laufen Sie Gefahr, dass einzelne Benutzer oder Gruppen voranpreschen und dieselben oder ähnliche Produkte mehrfach gekauft und dann voneinander isoliert und auf unterschiedliche Art genutzt werden oder dass unternehmensinterne Daten in öffentlichen Modellen preisgegeben werden. Ein Governance-Rahmenwerk legt Leitlinien dafür fest, wie KI in Ihrem Unternehmen sicher und verantwortungsvoll genutzt werden soll. Es beschreibt im Detail, wo und wie KI eingesetzt wird, welche Daten wo verwendet und wie sie gesichert werden und wer für die Gewährleistung einer guten Governance verantwortlich ist (häufig eine Kombination aus CIO-Team, Rechtsabteilung sowie Produkt- und anderen Teams).
Eine Sache, die ich bei dem Gipfeltreffen gelernt habe, scheint mir in diesem Zusammenhang besonders wichtig zu sein: Für technische Probleme findet sich früher oder später eine Lösung, aber die richtigen Leitlinien müssen von Anfang an definiert sein, damit alle an einem Strang ziehen und auf dieselben Ziele zuarbeiten können.
Ein Ansatz für die Skalierung von KI-Bereitstellungen, der von mehreren Teilnehmern als effektiv empfohlen wurde, ist, mit einem Pilotprojekt in einem Team zu beginnen. Wenn dieses erfolgreich läuft, können ähnliche Anwendungsszenarien in anderen Unternehmensbereichen identifiziert werden, sodass die Lösung in verschiedenen Abteilungen eingesetzt werden kann. Mit dieser Methode kann das Risiko reduziert und die KI-Nutzung auf kontrollierte, umsichtige Art skaliert werden.
3. Implementierung einer intelligenten KI-Datenstrategie
Wie sieht Ihr Plan für die Erfassung, Sicherung und Verwaltung von Daten und deren Nutzung für Ihre KI-Initiative aus?
KI-Modelle benötigen große Mengen qualitativ hochwertiger Daten, die gut organisiert und problemlos abrufbar sind. Die Realität sieht derzeit in vielen Unternehmen jedoch anders aus: Daten sind auf verschiedene Abteilungen und deren Plattformen verteilt, wodurch unweigerlich Datensilos entstehen. Diese Silos erschweren die Konsolidierung von und den Zugriff auf die benötigten Daten – und wenn KI-Modelle mit inkonsistenten, unvollständigen oder inkorrekten Daten trainiert werden, kann dies zu Bias führen. Ebenso wichtig für den Erfolg von KI-Initiativen ist die konsequente Einhaltung von Datenschutz- und anderen Compliancevorgaben, unabhängig vom genutzten System.
Wir empfehlen, dass Sie diese Herausforderungen mit einer robusten Datenstrategie, die festschreibt, wie Daten erfasst, gespeichert, gesichert, formatiert, organisiert und beschriftet werden, proaktiv angehen. Setzen Sie diese Strategie mit einer Architektur um, in der menschliche Benutzer und KI-Modelle Daten nur im Einklang mit dieser Strategie konvertieren, verteilen und nutzen können.
4. Integration von KI-Sicherheit und Richtlinien
Verfügt Ihr Unternehmen über die erforderlichen Sicherheitsprotokolle, um sicherzustellen, dass Ihre KI kein Risiko für Ihr Unternehmen (oder Ihre Benutzer und Daten) darstellt?
Wenn Sie Herausforderungen bezüglich der Sicherheit proaktiv angehen, können Sie von den Vorteilen der KI profitieren und die mit ihr einhergehenden Risiken minimieren. Dazu sollten Sie Maßnahmen zur Unterbindung unbefugter Datenzugriffe und -änderungen sowie umfassende Governance-Richtlinien implementieren, den KI-Anbietern gegenüber auf Transparenz bestehen und alle KI-Aktivitäten überwachen, um unangemessene Reaktionen zu verhindern.
Eine weitere potenzielle Ursache erheblicher Compliance- und Datensicherheitsrisiken ist die ungenehmigte Nutzung von KI-Tools durch Mitarbeitende und Zulieferer, die mitunter auch als „Schatten-KI“ bezeichnet wird. Wir empfehlen, dass Sie Ihre Mitarbeitenden regelmäßig auf diese Risiken hinweisen, Schulungen zu zugelassenen KI-Tools anbieten und Netzwerkaktivitäten überwachen, um diese Risiken zu reduzieren.
Diana Kelley, CISO von Protect AI, hat das bei ihrem Vortrag in Las Vegas besonders gut auf den Punkt gebracht. Sie sagte: „Ich würde auf alle Fälle mit Richtlinien für die akzeptable KI-Nutzung seitens der Mitarbeitenden anfangen. Erstellen Sie spezifische Richtlinien für die Entwickler und besprechen Sie unbedingt mit dem CIO und mit Ihrem Team, worauf Sie bei der Einführung neuer KI-Lösungen achten sollten.“
Mit effektiven Governance-Rahmenwerken wie dem NIST Risk Management Framework, OWASP und dem MITRE ATT&CK Framework können Unternehmen wie Ihres das KI-Risikomanagement simplifizieren und die Weichen für eine sichere und verantwortungsbewusste KI-Nutzung stellen.
Es ist an der Zeit, die Vorteile von KI zu nutzen
Mit der Erfüllung dieser vier Grundvoraussetzungen legen Sie ein solides Fundament für den richtigen Umgang mit den Komplexitäten, die mit KI einhergehen, und für die Nutzung der Möglichkeiten, die sie bietet – heute und in Zukunft.
Sind Sie bereit? Dann laden Sie unser E-Book How to Navigate Complexity and Embrace Opportunity in the AI Era noch heute herunter, um sich ausführlicher zu diesem Thema zu informieren.